Beispiele für mögliche Polaritäten einer Geschichte:
Krieg – Frieden, Liebe – Hass, Stärke – Schwäche, Spannung – Entspannung, Erregung – Ruhe, Verlust – Gewinn, Schwäche – Stärke, Sicherheit – Abwechslung, Alltag – Abenteuer
Als drittes Element einer guten Geschichte brauchen wir natürlich einen Protagonisten, also einen Hauptdarsteller. Dieser Protagonist sollte eine interessante Persönlichkeit sein oder eine Person mit einer besonderen Fähigkeit. Gut geeignet für eine spannende Story ist ebenso eine ganz gewöhnliche Person, welcher mit einer außergewöhnlichen Situation konfrontiert wird und diese Situation mit einer überraschenden Idee meistert. Ebenso sind allgemein starke Ansichten oder starke Absichten ein interessantes Element für einen Protagonisten.
Was jede gute Geschichte ferner auszeichnet ist ein unerwarteter Wendepunkt in der Story (Peripetie): Einen Moment, etwas unerwartetes, eine neue Situation, ein innerer Prozess der durch etwas bestimmtes ausgelöst wurde, einfach etwas das die Geschichte in eine neue Richtung dreht. Dadurch entsteht eine weitere Spannung und eine Überraschung für die Zuhörer und die Peripetie ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt für die Pointe oder Moral der Geschichte.
Die Pointe zu guter Letzt ist ein oftmals überraschender Schlusseffekt, quasi die Botschaft oder Moral der Geschichte welche das Publikum mitnehmen oder lernen soll. Die Pointe sollte ebenso zu den Inhalten und der Kernbotschaften Ihres Vortrages passen, also nicht irgendwie aus dem Zusammenhang herausgerissen oder unpassend wirken. Am besten wirkt eine Pointe, wenn diese knapp und kurz gehalten wird. Ein ausschweifender Schachtelsatz wird schnell zu kompliziert um die Pointe kurz und knackig übermitteln zu können.
Wie finden wir nun passende Geschichten?
Wie ich es oben schon erwähnt hatte, erzählen Sie von sich selber! Wir alle haben eine riesengroße Ansammlung von Erfahrungen und Erlebnissen, welche sich hervorragend für das Erzählen von spannenden Geschichten eignet. Natürlich sollten Sie es vermeiden, sich stets als Held oder außergewöhnliche Persönlichkeit mit tollen Eigenschaften zu präsentieren, denn dies wird schnell als Angeberei wahrgenommen. In der nächsten Lektion finden Sie einige hervorragende Übungen, wie Sie passende Geschichten aus Ihrem eigenen, persönlichen Erfahrungsfundus finden werden. Alternativ gibt es einen guten Ersatz: Geschichten, welche in Film, Fernsehen und Printmedien publiziert werden, welche man oftmals gut als Vorlage für eigene Geschichten verwenden kann. Ein Bekannter, der in seinen Vorträgen und Präsentationen stets neue und abwechslungsreiche Geschichten erzählt, hat mir mal sein Geheimnis verraten, wie er gute Vorlagen finden: Einfach und banal ab und dann die Bildzeitung durchforsten , denn dort finde man besonders viele Vorlagen speziell für emotionale Geschichten.
In den nächsten Lektionen erfahren Sie noch weiterführende Tipps für spannendes Geschichten und dann geht es los mit zahlreichen Übungen, damit auch Sie nach einer gewissen Übungszeit zu einem Meister der Erzählkunst werden.